Es gibt autarke und heteronome Motivierung !

Motivierungen entbrennen im Spannungsfeld von Wünschen. Sie lenken menschliches Verhalten auf einen intendierten Soll-Zustand hin. Es gibt autarke und heteronome Motivierung. Heteronom, anonymgesteuert sind die überwiegenden Lernmotivationen im Zusammenhang mit der Sozialisierung des Vorschulkindes und des jüngeren Schulkindes. Das Kind soll sich ja an Standards adjustieren,

deren Sinnhaftigkeit es noch bei weitem nicht erkennen mag.

Es lernt — mittels der Identifizierung mit den Eltern — das zu tun, was mit Liebesgewinn belohnt und das bleibenzulassen, was mit Liebesentziehung diszipliniert wird. Allmählich werden diese Werte inkorporiert, das heißt: in das eigene Wertordnungsprinzip aufgenommen.

Mittel- und Oberschichtkinder besitzen zumeist eine überlegenere Leistungsmotivation denn Unterschichtkinder. Die Beweggründe liegen in einer stärker auf die Bedürfnisse des Kindes antwortenden Erziehungsfasson, als außerdem in der systematischen Vermittlung von Erfolgserlebnissen vermöge der Stützung und in den klareren Leistungsfähigkeitserwartungen der Mittel- und Oberschichteltern. Die schwächere Leistungsmotivierung der Unterschichtkinder führt meistens von Schulbeginn an zu unterlegenen Leistungen und angesichts dessen zur Beeinträchtigung des Eigenwertgefühls.

Kinder lernen nämlich weder fürs Leben noch für sich selbst. Ihre Leistungsmotivation ist im Übrigen in den ersten Schuljahren äußerst stark außengesteuert, vorrangig zufolge der Identifikation mit dem elterlichen Vorbild und Anspruchsniveau, wohl ferner anhand der Identifizierung mit den Anforderungen des Lehrers und den Regeln der Organisation. Während des Schulkindalters werden die Leistungsmotivierungen zunehmend eigenständiger von gefühlsmäßigen Bindungen an Menschen. Die Relevanz zum am Objekt für sich selbst als wichtigste eigenständige Leistungsmotivierung bekommt eine anhaltend größere Relevanz. Gute Noten (mehrheitlich ein Leistungsziel, das von ehrgeizigen Erziehungsberechtigte übernommen und verinnerlicht wurde, sowie der Zweckmäßigkeitswert deutlicher Leistungen auf dem Steg zur Verwirklichung eines persönlichen Zieles, sind alternative autonome Motivierungen.